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Hermann Stehr (1864-1940) war ein deutscher Schriftsteller aus der Grafschaft Glatz. Aus dem Buch: "Er erzählte mir immer dieselbe Geschichte, und wenn ich ihn sah, wuÃte ich schon, wie er sie diesmal vortragen würde. Manchmal galoppierten seine Worte wie Pferde, die von der Peitsche einen steilen Berg hinaufgeprescht werden. Zuzeiten tropften ihm die Sätze zäh und monoton aus dem Munde. Dann wieder glomm in seiner Stimme ein geheimes Zittern: es war trunkenes Taumeln in seiner Geschichte. Seltsam aber war der Erfolg seiner Erzählung: ich vergaà sie immer sofort. Wenn er schwieg, war sie auch schon weggeblasen. Das Seltsamste aber bestand darin, daà der Erzähler und seine Geschichte in gar keinem Zusammenhange zu stehen schienen. Darauf kam ich erst sehr spät, eigentlich am Ende unserer Bekanntschaft. Er hatte die Sache diesmal in dem Garten eines groÃen Vergnügungsetablissements vor der Stadt einzufädeln gewuÃt, und während ich durch die lärmende Gesellschaft an überfüllten Tischen vorüberging, um die Handwerker mit ihren Familien, Bergleute und ihr Anhang, Ladendiener mit und ohne Verhältnis, Schlepper mit Fabrikmädchen zusammengekeilt saÃen, fühlte ich mich von irgendwoher unangenehm fixiert und wollte schon die Stufen der riesigen Holzveranda hinuntergehen, um auf der StraÃe am Bahndamm entlang ein wenig in den Wald zu schlendern..."
Hermann Stehr (1864-1940) war ein deutscher Schriftsteller aus der Grafschaft Glatz. Aus dem Buch: "Er erzählte mir immer dieselbe Geschichte, und wenn ich ihn sah, wuÃte ich schon, wie er sie diesmal vortragen würde. Manchmal galoppierten seine Worte wie Pferde, die von der Peitsche einen steilen Berg hinaufgeprescht werden. Zuzeiten tropften ihm die Sätze zäh und monoton aus dem Munde. Dann wieder glomm in seiner Stimme ein geheimes Zittern: es war trunkenes Taumeln in seiner Geschichte. Seltsam aber war der Erfolg seiner Erzählung: ich vergaà sie immer sofort. Wenn er schwieg, war sie auch schon weggeblasen. Das Seltsamste aber bestand darin, daà der Erzähler und seine Geschichte in gar keinem Zusammenhange zu stehen schienen. Darauf kam ich erst sehr spät, eigentlich am Ende unserer Bekanntschaft. Er hatte die Sache diesmal in dem Garten eines groÃen Vergnügungsetablissements vor der Stadt einzufädeln gewuÃt, und während ich durch die lärmende Gesellschaft an überfüllten Tischen vorüberging, um die Handwerker mit ihren Familien, Bergleute und ihr Anhang, Ladendiener mit und ohne Verhältnis, Schlepper mit Fabrikmädchen zusammengekeilt saÃen, fühlte ich mich von irgendwoher unangenehm fixiert und wollte schon die Stufen der riesigen Holzveranda hinuntergehen, um auf der StraÃe am Bahndamm entlang ein wenig in den Wald zu schlendern..."
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